Jakob Fischer | Masterthesis
Kirchen und Sakralbauten nehmen in der städtischen Gestaltung und auch im Bewusstsein vieler Menschen eine entscheidende Rolle ein. Sie bilden einen abgeschotteten und zugleich öffentlichen Raum, der sich vermeintlich ökonomi- schem Druck entzieht. Eine Art Raum der städtischen Entschläunigung, wie sie von Arno Lederer in einem Interview mit Philip Ursprung an der TU München beschrieben wird.1
Dabei spielt neben der Symbolik auch die Architektur eine nicht zu unterschät- zende Rolle. Oft stehen Kirchen an städtebaulich prominenten Orten, sie bieten Raum für Marktplätze, Veranstaltungen und sind durch ihre Türme weithin in der Stadt sichtbar. So werden sie für die Stadtgemeinschaft zu Orientierungs- und Identifikationspunkten. Sie sind Monumente in der Stadt, doch im Unterschied zu anderen Monumenten sind Kirchen Monumente die man betreten kann, die Menschen beherbergen.
Keine andere Gebäudetypologie schafft es auf diese Art und Weise die Sinne der Menschen für die sie umgebende Architektur zu schärfen. Die größe des Raumes, der Geruch, der spezifische Einfall des Tageslichts sind Eindrücke, die alle Menschen beim betreten dieser Gebäude zum Innehalten bewegen. Diese Qualität zu erkennen, sie als Teil unseres städ- tischen Umfelds zu erhalten und für die Menschen zugänglich zu machen, muss Priorität für alle gegenwärtigen und zukünftigen Betreiber dieser Gebäude sein.
Diese Arbeit soll zum einen eine Übersicht über den Bestand an Sakralbauten im Erzbistum Berlin geben, zum anderen aber vor allem Potenziale dieser zu- nehmend ungenutzten und unterversorgten Gebäude aufzeigen.Die Umnutzung von Kirchen ist eine Frage, die die Menschen schon seit der Entstehung die- ses Gebäudetyps begleitet. Nicht zum ersten mal in der mehr als 2000-jährigen Geschichte des Christentums wird durch weitreichende Veränderungen gerade auch in Bezug auf die Architektur ein Umdenken nötig. Selten jedoch hat sich die Bevölkerung in solch einer Geschwindigkeit und solchem Umfang vom christ- lichen Glauben abgewandt wie das aktuell in Deutschland der Fall ist. Aufge- schlossene Konzepte sind nötig, sollen die unverändert bedeutenden Gebäude weiterhin den gesellschaftlichen Beitrag leisten, den ihre Architektur verspricht.
Jakob Fischer | Masterthesis
Kirchen und Sakralbauten nehmen in der städtischen Gestaltung und auch im Bewusstsein vieler Menschen eine entscheidende Rolle ein. Sie bilden einen abgeschotteten und zugleich öffentlichen Raum, der sich vermeintlich ökonomi- schem Druck entzieht. Eine Art Raum der städtischen Entschläunigung, wie sie von Arno Lederer in einem Interview mit Philip Ursprung an der TU München beschrieben wird.1
Dabei spielt neben der Symbolik auch die Architektur eine nicht zu unterschät- zende Rolle. Oft stehen Kirchen an städtebaulich prominenten Orten, sie bieten Raum für Marktplätze, Veranstaltungen und sind durch ihre Türme weithin in der Stadt sichtbar. So werden sie für die Stadtgemeinschaft zu Orientierungs- und Identifikationspunkten. Sie sind Monumente in der Stadt, doch im Unterschied zu anderen Monumenten sind Kirchen Monumente die man betreten kann, die Menschen beherbergen.
Keine andere Gebäudetypologie schafft es auf diese Art und Weise die Sinne der Menschen für die sie umgebende Architektur zu schärfen. Die größe des Raumes, der Geruch, der spezifische Einfall des Tageslichts sind Eindrücke, die alle Menschen beim betreten dieser Gebäude zum Innehalten bewegen. Diese Qualität zu erkennen, sie als Teil unseres städ- tischen Umfelds zu erhalten und für die Menschen zugänglich zu machen, muss Priorität für alle gegenwärtigen und zukünftigen Betreiber dieser Gebäude sein.
Diese Arbeit soll zum einen eine Übersicht über den Bestand an Sakralbauten im Erzbistum Berlin geben, zum anderen aber vor allem Potenziale dieser zu- nehmend ungenutzten und unterversorgten Gebäude aufzeigen.Die Umnutzung von Kirchen ist eine Frage, die die Menschen schon seit der Entstehung die- ses Gebäudetyps begleitet. Nicht zum ersten mal in der mehr als 2000-jährigen Geschichte des Christentums wird durch weitreichende Veränderungen gerade auch in Bezug auf die Architektur ein Umdenken nötig. Selten jedoch hat sich die Bevölkerung in solch einer Geschwindigkeit und solchem Umfang vom christ- lichen Glauben abgewandt wie das aktuell in Deutschland der Fall ist. Aufge- schlossene Konzepte sind nötig, sollen die unverändert bedeutenden Gebäude weiterhin den gesellschaftlichen Beitrag leisten, den ihre Architektur verspricht.