Janek von Zabern | Masterthesis
Die ehemalige Maschinenfabrik Philipp Swiderski in Plagwitz gehört zu einem der letzten Fabrikgebäude des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Leipzig, welches durch 40 Jahre Leerstand und Verfall akut bedroht ist. Neben der informellen Aneignung der Fabrik von Jugendlichen als Treffpunkt, nutzen auch andere Akteur*innen die Fabrik immer wieder als atmosphärischen Ort für Fotografie, Film und Kunst. Trotz des Denkmalschutzstatus gibt es jedoch immer noch keine Antwort auf die zukünftige Nutzung und die zunehmende Zerstörung des Gebäudes.
Neben einer umfangreichen Bestandsaufnahme der historischen Gebäudestruktur sowie einer stadträumlichen Analyse von Leipzig-Plagwitz, wurden mithilfe verschiedener realisierter Beispiele aus der ganzen Welt Methoden für die Umnutzung von Industriegebäuden untersucht.
Mit dieser Arbeit soll ein Szenario aufgezeigt werden, wie mit dem historischen Bestand umgegangen werden kann, um den Erhalt und eine Umnutzung des Industriekulturerbes zu ermöglichen. Dabei stehen Fragen nach den Flächenpotenzialen, dem Umgang mit der Typologie der Industriehalle sowie der historischen und sozialen Bedeutung des Ortes im Zentrum.
Mit der Transformation der ehemaligen Fabrik wird ein Ort der kreativen Entfaltung, des Ausprobierens und der Bildung imaginiert, welcher durch ein breites Angebot an Funktionen und dem großen Flächenpotenzial eine niedrigschwellige Zugänglichkeit zu Kunst, Kultur und Handwerk für alle Teile der Gesellschaft ermöglichen soll.
Der Fokus liegt hierbei auf den drei wesentlichen Gebäudeteilen der Fabrik, welche programmatisch neu interpretiert werden.
Die Halle A im Norden des Areals beherbergt offene Werkstätten zur freien Nutzung, flexible Projekträume sowie einen zentralen Veranstaltungsbereich, der Platz für Ausstellungen und Performance bietet.
Die im Süden liegende Halle B wird zur Arbeitsstätte für professionelle Kunst- und Kulturschaffende transformiert und beinhaltet großzügige Atelierräume, Ausstellungsflächen und Co-Working-Bereiche.
Der überdachte Zwischenhof dient als neuer zentraler Erschließungsraum, welcher die beiden Hallen miteinander verknüpft und einen Ort für informellen Austausch bietet. Durch verschiedene neue Baukörper, die in den Bestandshallen verteilt sind, wird die neue vielseitige Nutzung möglich, während der Charakter und die Atmosphäre der Fabrikhallen erhalten bleiben. Die dabei entstehenden Zwischenräume können flexibel bespielt werden und dienen als Erweiterungsflächen der primären Funktionskörper. Durch eine verspielte Gegenüberstellung von Alt und Neu wird eine Spannung erzeugt, die den historischen Bestand neu in Szene setzt.
Als übergreifendes Gestaltungsprinzip der neuen Baukörper wird die historische Materialität der Fabrik neu interpretiert. Dabei gliedert sich die Fassade der Baukörper in zwei Teile: Einem Sockel aus massiven Stampflehmwänden, der an die Ziegel der Bestandsfassade erinnert, und einem transluzenten Aufsatz, welcher auf dem Sockel steht. Dieser setzt sich aus einem Stahltragwerk zusammen, welches Bezug zum filigranen Bestandstragwerk der Hallen nimmt, und einer vorgehängten Fassade aus transluzenten Profilbauglas-Elementen, welche auf die Glasbausteine der Trennwände und das Glasdach des Zwischenhofs verweisen.
Durch die Transformation soll die Maschinenfabrik zu einem integrativen Ort für Alle werden und als Zentrum für Kunst, Kultur und Handwerk einen neuen Baustein für ein stadtweites Netzwerk der Bildung und des Austauschs darstellen.
Janek von Zabern | Masterthesis
Die ehemalige Maschinenfabrik Philipp Swiderski in Plagwitz gehört zu einem der letzten Fabrikgebäude des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Leipzig, welches durch 40 Jahre Leerstand und Verfall akut bedroht ist. Neben der informellen Aneignung der Fabrik von Jugendlichen als Treffpunkt, nutzen auch andere Akteur*innen die Fabrik immer wieder als atmosphärischen Ort für Fotografie, Film und Kunst. Trotz des Denkmalschutzstatus gibt es jedoch immer noch keine Antwort auf die zukünftige Nutzung und die zunehmende Zerstörung des Gebäudes.
Neben einer umfangreichen Bestandsaufnahme der historischen Gebäudestruktur sowie einer stadträumlichen Analyse von Leipzig-Plagwitz, wurden mithilfe verschiedener realisierter Beispiele aus der ganzen Welt Methoden für die Umnutzung von Industriegebäuden untersucht.
Mit dieser Arbeit soll ein Szenario aufgezeigt werden, wie mit dem historischen Bestand umgegangen werden kann, um den Erhalt und eine Umnutzung des Industriekulturerbes zu ermöglichen. Dabei stehen Fragen nach den Flächenpotenzialen, dem Umgang mit der Typologie der Industriehalle sowie der historischen und sozialen Bedeutung des Ortes im Zentrum.
Mit der Transformation der ehemaligen Fabrik wird ein Ort der kreativen Entfaltung, des Ausprobierens und der Bildung imaginiert, welcher durch ein breites Angebot an Funktionen und dem großen Flächenpotenzial eine niedrigschwellige Zugänglichkeit zu Kunst, Kultur und Handwerk für alle Teile der Gesellschaft ermöglichen soll.
Der Fokus liegt hierbei auf den drei wesentlichen Gebäudeteilen der Fabrik, welche programmatisch neu interpretiert werden.
Die Halle A im Norden des Areals beherbergt offene Werkstätten zur freien Nutzung, flexible Projekträume sowie einen zentralen Veranstaltungsbereich, der Platz für Ausstellungen und Performance bietet.
Die im Süden liegende Halle B wird zur Arbeitsstätte für professionelle Kunst- und Kulturschaffende transformiert und beinhaltet großzügige Atelierräume, Ausstellungsflächen und Co-Working-Bereiche.
Der überdachte Zwischenhof dient als neuer zentraler Erschließungsraum, welcher die beiden Hallen miteinander verknüpft und einen Ort für informellen Austausch bietet. Durch verschiedene neue Baukörper, die in den Bestandshallen verteilt sind, wird die neue vielseitige Nutzung möglich, während der Charakter und die Atmosphäre der Fabrikhallen erhalten bleiben. Die dabei entstehenden Zwischenräume können flexibel bespielt werden und dienen als Erweiterungsflächen der primären Funktionskörper. Durch eine verspielte Gegenüberstellung von Alt und Neu wird eine Spannung erzeugt, die den historischen Bestand neu in Szene setzt.
Als übergreifendes Gestaltungsprinzip der neuen Baukörper wird die historische Materialität der Fabrik neu interpretiert. Dabei gliedert sich die Fassade der Baukörper in zwei Teile: Einem Sockel aus massiven Stampflehmwänden, der an die Ziegel der Bestandsfassade erinnert, und einem transluzenten Aufsatz, welcher auf dem Sockel steht. Dieser setzt sich aus einem Stahltragwerk zusammen, welches Bezug zum filigranen Bestandstragwerk der Hallen nimmt, und einer vorgehängten Fassade aus transluzenten Profilbauglas-Elementen, welche auf die Glasbausteine der Trennwände und das Glasdach des Zwischenhofs verweisen.
Durch die Transformation soll die Maschinenfabrik zu einem integrativen Ort für Alle werden und als Zentrum für Kunst, Kultur und Handwerk einen neuen Baustein für ein stadtweites Netzwerk der Bildung und des Austauschs darstellen.